Friday Fishday

Die Augen zusammengekniffen, sieht eine Masse von Menschen einem Fischschwarm erstaunlich ähnlich, erst durch das genaue Hinschauen, die Nahaufnahme, können klare Umrisse erkannt werden.

friday fishday
friday fishday
friday fishday
Das neue Stück von URTO befasst sich mit einer Gruppe von Menschen. Im Zentrum unseres Interesses steht das Verhalten in der Gruppe sowie die daraus resultierenden Auswirkungen auf das Individuum. Neu an unserem Blickwinkel auf diese Thematik ist die Schaffung einer Verbindung zur Tierwelt, insbesondere zum Schwarmverhalten der Fische. Stellt man wissenschaftliche Literatur über Fischschwärme dem Standardwerk Elias Canettis „Masse und Macht“ gegenüber, entdeckt man in vielen Fällen zu verblüffenden Übereinstimmungen.

Friday Fishday begleitet 5 Akteure durch fünf Tage Alltagstrott.

So wie die einzelnen Fische im Schwarm durch Bewegungsregeln gelenkt sind, so bewegen sich auch unsere TänzerInnen innerhalb der Gruppe, durch Verhaltensregeln und-normen gelenkt, von Montag bis Freitag durch die Woche und damit durch das Stück. Unsere Gruppe hat keine hierarchische Struktur. Es handelt sich um fünf Akteure, die mehr oder weniger gemeinsam durch den Alltag gehen. Dem gesunden Menschenverstand folgend, sich nicht exponierend, vertrauen sie sich dem Sicherheitsgefühl an, welches unverletzte Norm und Gruppenzugehörigkeit garantieren. Erst im Verlauf des Stücks – und damit der Arbeitswoche - werden die individuellen Eigenheiten der einzelnen Akteure einsehbar, die zu Beginn – am Montag des Stücks - noch ebenso diffus sind, wie die Beziehungen innerhalb der Gruppe. Im Umgang mit den täglichen Problemen entwickeln und entfalten sich die spezifischen, individuellen Persönlichkeiten der TänzerInnen. Die anfangs intakt erscheinende Norm und Sicherheit wird brüchig, muss je länger je mehr den individuellen Bedürfnissen weichen.


Mit herzlichem Dank an:

Tagesanzeiger
Ivo Ledergerber
Verena Gerber
Familie Baert
Luca Valeri
Florian Hopf
Christian Glaus